Windenergie ist als Alternative zu fossiler Energie vielfach genannt und sogar kürzlich behauptet, man könne mit Wind und anderen Alternativen völlig von fossiler Energie und Kernkraft weg kommen. Dem möchte ich folgende Überlegung gegenüber stellen, die etwas die Möglichkeiten solcher Überlegungen und Zahlen relativiert.
Ausgangspunkt ist folgende Überlegung: Jede Windkraftanlage benötigt zur Herstellung, Aufstellung viel Energie, bevor also die erste kWh Strom selbst produziert ist. Hierzu gibt es Berechnungen, die für die Zeitperiode, bis der von der Windkraft produzierte Strom wieder die Energie der Herstellungsprozesses einbringt, je nach Standort 2 bis 6 Monate angeben. Diese Berechnungen sind höchst komplex und daher auch anfällig für Manipulation, die der normale Leser und Bürger kaum erfassen kann. Auch ist die Datenlage, was denn für die Produktion an Energie verwendet wird, relativ komplex und widersprüchlich. Daher möchte ich im folgenden diese Energieabschätzung auf andere Art und Weise durchführen, nur um etwa eine Größenordnung zu definieren.
Ein PKW benötigt ca. 25,31 kWh/kg Energie für die Produktion. Für die Entsorgung sind weitere 5,84 kWh/kg zu veranschlagen. Ein PKW ist ein Massenprodukt und daher vermute ich, dass dort besonders viele energieoptimierte Prozesse gegeben sind, die bei Windkraftanlagen nicht so möglich sind, da deren Stückzahlen geringer sind. Daher gehe ich von 31,15kWh/kg auch als gesamte Herstellungs/Entsorgungsenergie für diese Windkraftanlage aus. Als Windkraftanlage nehme ich die Enercon E-126 mit 2800 to Gewicht und 7,5 MW Leistung. Bezüglich der Leistung ist zu berücksichtigen, dass die durchschnittliche Volllastdauer bei unter 20% liegt, d.h. in weniger als 20% der Zeit wird die Volllast der Anlage erreicht. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Energie der Windkraftanlage ja vor Ort gemessen wird, d.h. bis sie wieder an den Ort der Windkraftanlagenproduktion anlangt sind weitere Verluste angefallen. Daher ist ein Ansatz mit 30% ein relativ günstiger Wert. Zudem ist die Relation aus Leistung und Gewicht bei dieser Anlage günstiger als bei kleineren Anlagen. Auch sind weitere Bauteile wie die Fundamentierung und die Zuleitungen nicht angesetzt. Mit diesen günstigen Ansätzen ergibt sich folgender Wert für die Herstellungsenergie:
2800.000kg x 31,15 kWh/kg = 87220 MWh Herstellungs+Entsorgungsenergie
Für die energetische Amortisation ist diese Zahl durch die Leistung, den Leistungskoefizienten (30%) zu dividieren:
8722oMWh/7,5MW/0,3/24h = 1615,2 Tage = 4,42 Jahre
Daraus ergibt sich, dass die Windkraftanlage ca. 4,42 Jahre benötigt, um die für die Produktion/Entsorgung notwendige Energie wieder zu erwirtschaften. Setzt man die durchschnittliche Volllastzahl des bundesdeutschen Durchschnitts von 16,5% an, wäre diese Zeitdauer etwa doppelt so lange. Dies ist um etliche Größenordnungen länger, als es die sonst gehandelten Berechnungen ausweisen. Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren bis zur ersten großen Sanierung (diese sind teils viel früher schon erforderlich), produziert diese Anlage daher nur das 3,4-fache der Herstellungsenergie, unter Ansatz von 16,5% für den Bundesdurchschnitt liefern diese Anlagen nur soviel Energie mehr, als man zur Herstellung verbrauchte.
Es ist also aus energetischer Sicht kein besonders hoher Vorteil in diesen Windenergieanlagen zu sehen. Setzt man die Subventionen, die volkswirtschaftlich inzwischen bedeutende Ausmaße angenommen haben, mit an, wird deutlich, dass mit Windenergieanlagen letztlich keine Alternativenergie zur Verfügung steht.