Die Wirtschaftspolitik unserer westlichen Welt (und damit weil dominierend im Grunde aller Wirtschaftsräume) ist gekennzeichnet von dem Ansatz, dass man Schwächephasen der Wirtschaft (Konkunkturtiefs und rezessive Phasen) mit meist Schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen überwindet. Man verschuldet sich in der Not und zahlt dann in der besseren Phase wieder diese Schulden zurück. Die Äußerungen der Politiker sind durchsetzt mit dieser Philosophie und -sobald jemand heute irgendwo ein Sparprogramm machen will- wird dies als hinderlich für die Konjunktur hingestellt.
Jedoch, betrachtet man die Entwicklung genauer, zeigt sich, dass die Politiker es stets schafften, in konjunkturell schlechten Zeiten die Schulden teils enorm aufzublähen, nie aber Schulden abzubauen. Den Spitzenplatz nimmt hier die Regierung Schwarz-Rot unter Merkel/Steinmeier/Steinbrück ein. Hier wurden die Schulden um unvorstellbare Maße erhöht (über 150Mrd. Euro, mehr noch als in der Zeit der Wiedervereinigung). Danach gab es eine Zeit von wesentlich besseren Konjunkturdaten, die Wirtschaftsleistung ist fast so hoch wie vor der Krise. Dennoch macht der Staat neue Schulden in Höhe von über fast 30 Mrd.€. Man lobt sich, dass die vormals angesetzten 57Mrd€ unterschritten sind. Dennoch ist diese Verschuldung immer noch im Bereich von 10% der gesamten Haushaltsausgaben der Bundesrepublik.
Es ist daher eine politische Lüge, dass die Politik irgendwo die konjunkturelle Schulden reduzieren wird. Die Politik ist vergleichbar einem Fahrzeug, welches nur ein Gaspedal aber nicht über eine Bremse verfügt. Sie kann nur das Gas herunternehmen, nicht aber bremsen, d.h. Schulden abbauen.
Betrachtet man, was paralell in diesem Haushaltsjahr an neuen Lasten und Verpflichtungen geschaffen wurden, sieht es düster aus. Die Bundesbank hat über das Target2-Verfahren über 465 Mrd.€ offene Verbindlichkeiten der anderen Zentralbanken im Euro-Raum. Dies sind vornehmlich in den Krisenländern Irland, Griechenland, Italien usw. Dieses Geld ist damit weitgehend verloren. Parallel haftet man über den ESM, ESFM und andere Programme bereits für 211Mrd. €. Wenn aber Italien fällt (und Frankreich dann an der Krücke geht), kann diese Summe noch mehr ansteigen. Grund ist, dass die politisch einzige Alternative zur Steigerung der Verschuldung die Aufgabe des Euro´s wäre. Dazu ist man aber wohl nicht bereit und übernimmt weitere Milliardenverpflichtungen. Letztlich ist es ja auch schon fast egal, ob diese Summen nun 200, 400 oder 800 Mrd. Euro betragen, da die Vorstellbarkeit solcher Summen bereits nicht mehr gegeben ist.
Egal, also, wie die Sache weiter gehen wird. Ein Sparen der Politik für Notzeit ist nicht in Sicht. Die Konjunktur mit Neuverschuldung zu stimulieren ist eine Lüge der Poltik, wenn das hierfür verwendete Geld nie wieder zur Schuldentilgung verwendet wurde.
Doch muss man sich auch der Folgen solcher Politik bewusst sein: Ein Schuldner, der nie tilgt, sondern nur neue Schulden anhäuft, ist einer, der seine Gläubiger prellen wird. Tatsächlich werden jährlich immer mehr Schulden gemacht, als alte Schulden getilgt. Es ist ein Schneeballsystem (Ponzi-Schema), welches irgendwann zusammen brechen wird. In Griechenland, Italien aber auch in den USA, Großbitannien ist dies bereits jetzt der Fall: Will man die Verschuldung zurück fahren (sparen), führt dies zu einem Absturz der Wirtschaft (siehe Griechenland). Neue Schulden machen ist aber kaum mehr möglich, weil die Zweifel an der Rückzahlung immer größer werden. Die 3. Alternative dazu, nämlich die Schulden über Geldentwertung zu mindern, ist im Euroraum kaum umsetzbar (wird aber kommen, weil es dazu aktuell keine Alternative gibt), in den USA oder in Großbritannien erfolgt dies schon. Doch auch das wird nicht auf Dauer die Situation retten. Vielmehr wird aus vielen Faktoren begründet, die Inflation unbeherrschbar bis in die Hyperinflation sich steigern. Der Hauptgrund ist, dass das Vertrauen in eine Währung das wichtigste Gut ist, dieses aber letztlich völlig zerstört ist und wird. Ohne Vertrauen in eine Währung und deren Stabilität und Werthaltigkeit fällt aber das Geld auf seinen nominalen Papierwert zurück, es ist nichts mehr wert.
Frühere Krisen waren nur begrenzt auf ein Land oder eine Region, andere Zonen konnten sich halten und stabilisierten damit. Heute aber fällt im großen Stil die Finanzwelt zusammen. Dollar und Euro sind am meisten betroffen davon. China wird das nicht unbeschadet überstehen, weil deren Geldreserven sich gleichzeitig mit diesem Crash auflösen und zugleich innenpolitisch die Probleme explodieren (kein Export, keine Arbeit, Platzen der Immobilienblase….). Ebenso sind die anderen Schwellenländer massiv in Mitleidenschaft gezogen (Indien hat auch massive Inlandsschulden, Russland und Südamerika oder Australien könnten am glimflichsten davon kommen).
Daher wird der kommende Crash von Euro und Dollar unsere Welt nachhaltig verändern. Wann dieser Crash kommt, ist nicht bestimmbar. Den Aussagen der Politkern zufolge sind wir bereits mehrfach direkt davor gestanden. Es ist also jederzeit möglich, aber auch eine längere Phase mit Hyperinflation und Turbulenzen kann sein.
Die Politik bereitet sich nicht für Notzeiten vor. Ihre Versprechen sind nicht erfüllt. Daher liegt es an Ihnen selbst, sich vorzubereiten und zu sparen für Notzeiten. Dies ist im Übrigen keine neue Erkenntnis, sondern eigentlich die Lebensweise unserer Vorfahren und früheren Generationen. Sie waren viel häufiger von Krieg, Mißernten, Raub, Geldkrisen, Krankheiten …. bedroht. Entsprechend lebten sie einen viel nachhaltigern, vorsichteren Lebenstil, hatten Reserven, Rücklagen und planten auch für Krisen. Das “Just in time”-Leben unserer Tage ist dann wohl vorbei. Wir werden mehr darauf achten, was es wann zu kaufen gibt. viele unnütze Dinge sind heute schon einsparbar und die Geldmittel sinnvoller zu verwenden. Auch werden wir wieder lernen, was Vorratshaltung bedeuten muss. In der Krise werden wir zuerst uns an leere Regale und ausbleibenden Lieferungen bekannter Güter gewöhnen müssen. Auch geschlossene Banken (Bankfeiertage oder Konkurse) werden zu erwarten sein. Die Versorgung aus Gütern der Region wird wieder normal werden und viele Importe aus dem Ausland ausbleiben.
Die Welt wird mit der Krise nicht untergehen, auch die Wirtschaft und das öffentliche Leben werden nicht im totalen Chaos enden und bleiben. Nach einer turbulenten Phase wird es wieder Stabilität geben und neue Strukturen. Es geht also nicht darum, das Ende der Welt zu erwarten, sondern nur eine absehbare und drohende Krise zu überstehen.
Daher, bereiten Sie sich vor, machen Sie sich und Ihre Familie sturmsicher. Es geht auch nicht darum, für jeden Notfall eine Lösung zu haben (das kann man nicht). Vorsorge lässt sich in einem schönen Vergleich gut darstellen:
Wenn ein Bär ein Ferienlager angreift und bedroht, kommt es nicht darauf an, der Schnellste zu sein, sondern es geht nur darum, schneller als der Langsamste zu sein!