Planung und Gesamtplanung

Aufgrund unserer technisch breiten Aufstellung (Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutz, Sachverständigenwesen) erbringen wir kompetent die Architekturleistung, gerne auch als Gesamtplanungsleistung (ohne Haustechnik).

Der besondere Schwerpunkt liegt hier auf Sanierung von Bestandsgebäuden und deren technische Modernisierung.

A 554 Panoramasauna Aquarena Heidenheim

Unsere Leistungen 


    •    Entwurf-Konzeption

    •    Werkplanung (bevorzugt als Gesamtplanung mit Tragwerk/Bauphsysik)

    •    Ausschreibung - Vergabe

    •    Bauüberwachung

    •    Betreuung bis zum Ablauf Gewährleistung


Objekte 


    •    Wohnungsbauten

    •    Gewerbliche Bauvorhaben

    •    Gebäudesanierung - Umnutzung

    •    Denkmalschutz

    •    Biogasanlagen - landwirtschaftliche Bauvorhaben

    •    Hallen-Schwimmbäder

    •    Tiefgaragen - Parkdecks

Sanierungen

Die Sanierung von bestehenden Gebäuden ist eines der Schwerpunkte der Tätigkeit von Hufnagel & Partner Bauprojektmanagement. Gerade im Bereich der Gebäudesanierung ist das Baugeschehen komplex und es sind - oft sehr zeitlich gedrängt - viele Abstimmungen, Klärungen und Entscheidungen erforderlich. So sind statische Fragen, Fragen des Brandschutzes oder technische Details oft erst im Zuge der Maßnahme erkennbar und müssen schnell geklärt werden.


Gerade hier ist die Aufstellung des Büro´s in diesen Kernbereichen ein großer Vorteil. Da diese Leistungen in einem Büro gebündelt sind, ist nicht erst in langer Konferenz mit vielen Beteiligten eine Klärung zu erarbeiten, sondern es können schnell  wichtige Entscheidungen getroffen werden.


Auch ist hier wichtig, dass die Lösungen im Zusammenspiel dieser Bereiche entwickelt werden. Eine optimale Brandschutzplanung in Verbindung mit den geplanten Nutzungen und statischen Möglichkeiten wird bei uns in einem Zug entwickelt. Daher sind wir in der Lage in kurzer Zeit solide Planungen zu erstellen und umzusetzen.


Als Referenzobjekte sind hier besonders hervorzuheben:



Aquarena Heidenheim 


(Modernisierungsumbau eines bestehenden Hallenbads aus den 70-igern)


Primärproblem war der Brandschutz. Die brandschutztechnisch erforderlichen Trennwände und Decken waren durch Leitungen für Lüftung, Sanitär und Elektro völlig ungeschottet durchlöchert. Eine Nachrüstung der Schottungen hätte Unsummen gekostet und das Bad für längere Zeit außer Betrieb gesetzt. Zudem hätte man intensiv in die Haustechnik eingreifen müssen, weite Teile des Netzes erneuern müssen, so dass wegen der neuen Vorschriften, der Msichung Alt-Neu eine Vielzahl neuer Probleme entstanden wären.

Statt dessen wurde über die Konzeption mit mechanischer Entrauchung, Überwachung mit BMA, optimierte Fluchtwege usw. die Konzeption eines einzigen Brandabschnitts ohne Schottungen realisiert. Damit wurde die Sanierung im laufenden Betrieb möglich und umfänglich die Modernisierung vorgenommen:


‍    •    Rückbau alter Gastronomie aus OG und neue Gastro im EG

‍    •    Neugestaltung Kasse, Foyer, Shop

‍    •    Sanierung der Duschen und Wasseraufbereitung

‍    •    Neugestaltung Obergeschoss mit Fitnessraum, Ruhezonen

‍    •    Neugestaltung Kinderbereich

‍    •    Neugestaltung Foyeraußenbereich


Trotz der sehr schwierigen Maßnahme und vielen Unwägbarkeiten zu Anfang, konnte die Sanierung in drei Bauabschnitten im laufendem Betrieb und Einhaltung gesetzter Fristen und Kosten umgesetzt und abgeschlossen werden.


Wichtig ist mir auch die Anmerkung, dass die schöne Optik, der gute Verlauf des Projekts, also das Gesamtergebnis der Sanierungsmaßnahmen eben nicht das Werk eines Einzelnen (z.B. meines Büro´s ist), sondern dass hier dem Bauherrn mit den Mitarbeitern (Stadtwerke Heidenheim, Gestaltung, Begleitung Projekt, Freiheit für schnelle Entscheidungen und Mittragen von Problemen), dem gesamten Badpersonal (sowohl im Ertragen der Maßnahmen als auch der Zuarbeit und Mitarbeit), besonders den vielen Firmen und Arbeitern und auch den Fachplanern (Büro Ott Langenau) das alles zu verdanken ist.




Tiefgarage Rathaus Heidenheim


Die Tiefgarage des Rathauses ist ca. 7000m² groß mit ca. 200 Stellplätzen, teils 2-geschossig mit Hoffläche und Gebäude überbaut. In den 60-zigern gebaut sind hier altersgemäß massive Schäden und Probleme vorhanden. 

Diese sind:


‍    •    Betonschäden an Stützen-Wänden

‍    •    Flächige Schäden auf Betonbodenflächen, starke Versalzung

‍    •    Tropfwasser aus Decke an Dehnfugen, Fehlstellen, Rinnen als Behelf montiert

‍    •    Undichte Fugen mit massiver Korrosion

‍    •    Risse mit Wasserzutritt in Wänden


Es wurde in einer Vorabsanierung das gröbste an Schäden an den Stahlbetonstützen saniert, die Risse in den Wänden/Decken verpresst. Die Dehnfugen waren ein besonderes Problem, da hier enorm viel Wasser zutrat. Es wurden hier die Fugen vergelt, d.h. die Fugen wurden unten geschlossen und dann mit einem dauerelastischen Gel aufgefüllt. Dieses Gel verdrängt das Wasser, dichtet und schafft somit auch abgedichtete Dehnfugen, wobei hier das nur bei geringen Bewegungen (überschüttete Tiefgaragen, Bauwerke im Boden) sehr gut funktioniert. Bei großen, ständigen Verformungen ist das wesentlich schwieriger. Es wäre natürlich einfacher gewesen, zuerst die Dachfläche komplett zu dichten, das aber war wegen anderer Parameter (Kosten, Zeitplan für Rathaussanierung) nicht möglich. Die Vorabsanierung und Fugensanierung wurde vorgezogen, um sicher zu gehen, dass kein Wasser zutritt für die Vollsanierung und auch wegen dem damals unklaren Zeitplan für die weiteren Maßnahmen.


Die Vollsanierung wurde 2016 dann durchgeführt. Diese Sanierung erfolgt im laufenden Betrieb mit Teilsperrungen. Zuerst wurde das Oberdeck saniert. Hierbei wurde eine neue Zufahrt ausgeschnitten (noch im Bau), die Wand-Decken-Bodenflächen komplett saniert. Wegen der Rissüberbrückungen und der hohen Fahrbelastung wurde höher elastifizierte OS10 verwendet.

Zudem wurde die Konzeption der TG hinsichtlich Brandschutz geändert. Die Sprinklerung war im Bestand vorhanden. Diese dient aber kaum der Brandbekämpfung, weil hier die Fahrzeuge gegen Spritzwasser selbst zu sehr geschützt sind. Es hindert die Wärmeausbreitung auf andere Fahrzeuge, jedoch die Rauchentwicklung ist nach wie vor enorm. Daher ist die Sprinklerung aus meiner Sicht nicht unbedingt die beste Maßnahme hier. Daher wurde das Konzept umgestellt und eine Entrauchungsanlage (zugleich Lüftung der TG) neu eingebaut und mit Brandmeldeanlage kombiniert. Die Rauchabschnitte wurden mit zusätzlichen Toren verkleinert. Somit ist bei Brand eine sofortige Dedektion gegeben, die Entrauchung sichert das Verlassen der Tiefgarage und die Feuerwehr kann den Brand einfacher erreichen und bekämpfen. Zudem ist durch die Entrauchung die Prüfung der TG nach verletzten Personen und die Sicherheit dieser Personen (rauchfreie Sicht in Bodennähe) gegeben.


Die Sanierung läuft noch bis Ende 2017. Das Oberdeck ist fertig, das Unterdeck soll bis Ende Juli mit neuer Zufahrt stehen, danach wird das Zwischendeck saniert.

A 661 Sanierung Bestandssauna Aquarena Heidenheim

Ingenieur als Architekt?

Wenn ein Ingenieur die Tätigkeit eines Architekten ausübt, ist nicht selten viel Kritik zu hören. Daher möchte ich diese Punkte hier kurz ansprechen und hoffe, so manches Missverständnis auszuräumen.


Historisch gab es früher weder einen Architekten noch einen Ingenieur, sondern beides zusammen vereinte der Baumeister. Erst durch die technische Weiterentwicklung trennten sich beide Funktionen. Der Architekt übernahm den Part der Baugestaltung, der Ingenieur wurde auf den technischen Teil reduziert. Der Architekt sollte als Schlüsselplaner für die anderen Gewerke fungieren. Entsprechend ist der Schwerpunkt des Architekturstudiums daher die Gestaltung und der Entwurf. Die Fähigkeiten in der Werkplanung, Ausschreibung und Bauleitung muss sich der Architekt meist erst in der Baupraxis erarbeiten. Im Studium des Bauingenieurs sind der Bauentwurf und die Gestaltung nachrangig, hier geht es vornehmlich um die technische Bauplanung. Letztlich aber erarbeitet sich auch der Bauingenieur seinen Beruf durch die Tätigkeit, d.h. nicht das Studium, sondern die Berufserfahrung und seine Tätigkeit prägt und vermittelt das Können.


Im Baurecht ist daher der Architekt (in der Architektenkammer eingetragener Hochbauingenieur=Architekturstudium) gleichermaßen bauvorlageberechtigt wie der entsprechend in der Ingenieurkammer gelistete Bauingenieur. Der Hauptunterschied ist daher, dass der Architekt in seiner Ausbildung mehr über Gestaltung und Präsentation vermittelt wird, etwas, wo der Bauingenieur schlicht Defizite hat.


Diesen Vorteil der Gestaltung ist aber nur im Bereich des Entwurfs für den Architekten gegeben. Bereits in der Werkplanung und noch viel mehr in der Ausschreibung bis hin zur Bauleitung sind die technischen und persönlichen Fähigkeiten entscheidend. Hier ist die technische Vorbildung des Ingenieurs wesentlich. Ein Ingenieur mit guter Erfahrung in der gesamten Baukonstruktion ist daher in den Details der Statik, des Wärmeschutzes, der Haustechnik usw. hervorragend qualifiziert. Nicht selten sind daher auch in Architekturbüro´s viele Bauleiter Bauingenieure. Betrachtet man noch zusätzlich den Umstand, dass die meisten Bauprojekte aufgrund der baulichen Gegebenheiten (Bebauungsplan, Erweiterungsbau, Vorstellung des Bauherrn ...) schon vielfach vorgegeben und eingeschränkt sind, ist der Vorteil des Architekten im Entwurf auch nicht mehr so groß. Setzt man dann weiter in Relation, dass ein schlechter Entwurf hinsichtlich Statik und Kosten sich auf alle weiteren Bereiche erstreckt, spricht vieles für die Planungsleistung eines entsprechend qualifizierten Ingenieurs.


Auch die Behauptung, dass Ingenieure keine "schönen" Häuser und Projekte entwickeln, ist ein Märchen ("Was ein Architekt ohne Statiker plant, fällt ein, was ein Statiker ohne Architekt plant, muss man einreißen"). Man sollte hier beachten, dass diese Bausünden der 70-ziger Jahre und davor vornehmlich von Architekten geplant wurden, da die Bauingenieure damals seltenst Bauentwürfe machten.

Da in der Baupraxis vornehmlich alle Schlüsselpositionen der Auftragsvergabe und Bauverwaltung mit Architekten besetzt sind, hat das zur Folge, dass jene Architekten sich entsprechend die Aufträge und die geschlossene Gesellschaft sichern. Ich halte dieses Klüngeln für nicht akzeptabel. Jedoch sind die Entscheidungsträger in den Gremien nicht informiert und auch nicht bereit, hier eine Änderung herbei zu führen.


Ich für meinen Teil habe mich vor Jahren in vielen Einzelschritten dazu entschieden, komplett auch die Architektur in mein Leistungsspektrum aufzunehmen. Gründe hierfür sind vielfältig vorhanden gewesen:


  • Bei der Planung und Umsetzung der Architektur in die Statik sind so viele unsinnige Details und Lösungen erforderlich geworden, die mir prinzipiell die Eignung vieler in der Planung fraglich erscheinen ließen. 500 Seiten Statik für ein Einfamilienhaus mit 150qm können einfach nicht für einen guten Entwurf sprechen.


  • Bei der Erstellung der Planung im CAD sind Werk- und Schalpläne relativ einfach und parallel zu erstellen. Es macht daher die Trennung in der Planung letztlich die vielen Vorteile des CAD zunichte. 


  • Viele Architekten strichen sich hohe Honorare ein, ließen aber die Tragwerksplaner schmal da stehen. In der Planung aber sollte der Tragwerksplaner zuerst einmal die Problemstellen erarbeiten und dann bekam man nach 4 Vorschlägen zur Lösung von Problemstellen irgendeine Faxskizze, die dann als das Detail verkauft wurde. Die Werkpläne waren oft nur vergrößerte Eingabepläne und die wesentlichen Baudetails waren im Schalplan enthalten.


  • Die Selbstdarstellung der Architekten führte dazu, dass die Fachplaner noch nicht einmal beim Richtspruch oder bei der Prästentation des Objekt erwähnt wurden. Es ging soweit, dass beim Richtfest der Statiker zu den Bauhandwerkern gesetzt wurde (auf Bierbänke irgendwo zwischen der unvollständigen Baustelle), derweilen der Architekt mit den Honorationen in der Gaststätte dinierte.


  • Bei vielen Baugutachten lag das Hauptproblem nicht an den Handwerkern, sondern an einer völlig verpfuschten Planung und einem völligen Unvermögen in technischen Details. Neben Bauträgern rangieren Architekten auf den vorderen Plätzen der Ursachen von Bauschäden.


  • Bedingt durch die Baukonjunkturkrise verbunden mit dem Umstand, dass für etliche Jahre kaum noch Tragwerkplanung für Gebäude gemacht wurde (dank der Regelungen der BayBO 1998) war es daher notwendig, sich neue Tätigkeitsfelder zu erschließen.



Da ich mich auch bei der Planung von Gebäuden immer als Ingenieur und nicht als Architekt sehe, ich das Bauwerk viel weniger als Kunstwerk denn als Nutzobjekt sehe, bevorzuge ich die Arbeitsaufteilung zwischen Architekt und Bauingenieur in folgender Weise:


  • einfache Bauobjekte und Gewerbeobjekte können Architekten und Ingenieure gleichermaßen planen,. wobei der technische Ingenieur hier manchmal Vorteile hat. Bei Objekten mit besonderer Gestaltung ist der Ingenieur meist nicht ausreichend qualifiziert und der Architekt mit besonderer Qualifikation im Entwurf sollte hier das Gebäude in guter Absprache mit den Fachplanern entwerfen.


  • Bei der Werkplanung und den weiteren Planungsleistungen ist es Sache des Auftrags, ob ein Ingenieur- oder Architekturbüro diese Leistungen erbringt. Falls wir hier beauftragt werden sind Synergieen in der CAD-Planung sehr gut zu nutzen und auch viele Details im Kontext der Fachplanung vorteilhaft zu entwickeln.


  • Für die weitere Baugestaltung (Farben, Innenraumgestaltung) ist das Hinzuziehen von Innenarchitekten sehr erwünscht. Mein Planungspart ist hier die technische Durchführung des Entwurfs bis hin zur Fertigstellung.


  • Wettbewerbe sind eine Domäne der Architekten und nicht mein Part.


  • Ebenso sind für künstlerisch anspruchsvolle oder ausgefallene Projekte jeder Art sicherlich Architekten mit ihrer speziellen Ausbildung und Fähigkeiten in künstlerischer Hinsicht deutlich im Vorteil.


Es wäre wünschenswert, wenn diese Domäne der Architekten sich aufbrechen würde. Es kann doch keiner sinnvoll erklären, dass ein Architekt für eine Betonsanierung oder energetische Bauwerkssanierung besser qualifiziert ist als ein Bauingenieur, der ständig in diesen Dingen tätig ist. Die vielen Bauschäden, die hohen Baukosten usw. sprechen auch dafür, dass hier ein Umdenken erfolgen sollte.